Donnerstag, 4. September 2008

Gedanken zur Erstellung der Dramenszene

Zunächst einmal habe ich mir nochmals einen Überblick über den Aufbau etc eines "klassischen Dramas" verschafft.
Mir wichtige Punkte dabei waren:
  • 3 Einheiten: keine Zeitsprünge, spielt an einem einzigen Tag, wenige bis gar keine Wechsel des Schauplatzes
  • eine Haupthandlung, welche sich linear und zielstrebig dem ende zuneigt

Nun beschäftigte ich mich mit dem Gedicht und machte mir Gedanken über ein mögliches Thema des Dramas. Ich entschied mich dafür den Inhalt des Gedichtes als eine Art Setting für das Drama zu behandeln (Stadtvierterl, Gassenkot, ungeheurer Schädel, Bettler, magre Kinder etc.). Nach diesem Entschluss informierte ich mich ein wenig über die Atmosphäre eines Vorortes bzw. Vorstadt. Ergebnisse:

  • meist Arbeiterviertel mit ihren Mietskarsernen
  • Ort der in Elend und Armut lebenden Menschen
  • Kranke, Irre und Bettler

Außrdem erfuhr ich das die meisten expressionistischen Gedichte (wie auch das von Georg Heym) die Berliner Vororte behandelten oder beschrieben. Außerdem zeigen viele dieser Gedichte, dass die Großstadt einen erheblichen Einfluss auf das Leben der Menschen hat. Die Atmosphäre in den Vororten wird von dem immer weiter zusammenwachsenden Berlin geprägt. Bei der Version von Georg Heym ist diese Atmosphäre schon nicht mehr vom Großstadtgeschehen zu unterscheiden.

Somit war für mich klar, dass mein Drama in einem Vorort Berlins spielt.

Schließlich fing ich an mir Gedanken zu genaueren Handlungsabläufen zu machen. Zum allgemeinen Verständnis meiner verfassten Exposition beschreibe ich diese kurz von dem gesamten Geschehen des Dramas:

  • Protagonist: Bettler(relativ gesung, Platz unter der Brücke zum schlafen, Frau von Nebenan bringt ihm täglich ein Brötchen, sowie 5 Euro -> es lässt sich leben
  • Antagonist: Chef (möcht neues Firmengelände bauen, welches den Schlafplatz des Bettlers einschließt)
  • Bettler muss seinen Platz räumen und sich etwas Neues suchen ohne Frau von Nebenan
  • stößt auf Abneigung, wird überall fortgeschickt
  • Jugendliche überfallen ihn, klauen sein letztes Hab und Gut, seine Decke, sowie seinen Spendenbecher)
  • aus Verzweiflung kehrt er mit letzter Kraft zurück unter die Brücke, wo die Bauarbeiten bereits eingesetzt haben
  • legt sich dort schlafen
  • erfriert in der Nacht

Ich habe die Exposition gewählt. Daher habe ich mich nochmals kurz über wichtigte Aspekte informiert:

  • wichtige Vorraussetzungen zum Verständnis der Handlung
  • dramatischer Konflikt muss erkennbar werden

Nun fing ich an zu schreiben, erinnerte mich zwischendurch ein wenig an expressionistische Merkmale, wie:

  • viele Monologe
  • Auslassung Füllwörter
  • Sprachknappheit etc.

...und versuchte diese zu berücksichtigen.

Schwer gefallen war mir, dass Ende der Exposition zu finden. ich wählte es nun nachdem der Bettler seine Reise angebrochen hat, da hier der Konflikt, Setting etc. deutlich geworden ist und eine Exposition sollte auch nicht zu viel vorweg nehmen.

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