Donnerstag, 4. September 2008

Dramenszene aus "Der Bettler"

--> Gedanken zu der Dramenszene (dienen zum Verständnis)

Personen:

  • Bettler
  • Chef (Antagonist des Bettlers)
Erster Aufzug

Unter einer Brücke in einem Vorort Berlin, Schlafplatz des Bettlers

Erster Auftritt
Bettler: liegt unter Brücke, zugedeckt mit einer kleinen Wolldecke Ich bin hilflos, ratlos...-ja sogar richtig verzweifelt. Ich weiß nicht, wie das weiter gehen soll. Dieser ewige Gestank; dieses hässliche, verdreckte Viertel; diese ewige Kälte und immer auf das Mitleid Anderer angewiesen, welche mir etwas spenden Wie bin ich das alles satt. Tage wie heute lassen mich verzweifeln, kein Essen, kein Geld, keine Spenden, nichts... .
Das Einzige, was mir etwas Hoffnung schenkt ist der schreckliche Anblick der Gestalten, die hier Tag für Tag auf und ab laufen...Menschen denen es noch schechter geht als mir. Ihr denkt das geht nicht? - Doch.
Sieh dir dieses Gesocks doch mal an, Blinde, Irre, Kranke soweit das Auge reicht.
Sieh da, spielen Kinder, denen früh man brach die Gliederchen. Sie springen an den Krücken, wie Flöhe weitund humpeln voll entzücken.
Oder dort, die ganzen aufgeblähten Leiber des Hungerns wegen. Menschen haben keine Zähne und Irre lallen vor sich hin.
Zum Glück wurden mir nicht noch mehr Hindernisse in den Weg gestellt. Meinem Körper und Psyche geht es soweit ganz gut; ich kann sogar sagen ich bin gesund. Doch etwas Ausschlaggebendes fehlt mir; das Essen, das Trinken...einfach ein bisschen Geld und ein warmer Schlafplatz...mehr will ich gar nicht.
Aber zum Glück gibt es Frau Müller von Nebenan. Sie bringt mir täglich ein frisches Brötchen, sowie 5 Euro; ohne sie wär ich verloren.
Ich würde auch arbeiten gehen...versucht hab ich es auch schon, doch ich höre immer das Selbe- Nach spätestens zwei Stunden bin ich wieder gekündigt..."Dubist zu langsam"..."Du musst mehr heben", aber was soll ich denn machen, wenn es nicht geht. Ich bin ein sehr kleiner Mann und habe nicht viel Kraft. Eine andere Arbeit als Arbeiter auf dem Bau find ich nicht.
Aber das Verzweifeln bringt mich auch nicht weiter. Ich denke ich halte jetzt erstmal einen kleinen Mittagsschlaf.

Zweiter Auftritt
Bettler: Bald kommt der kalte Winter wieder, also muss ich die letzen Sonnenstrahlen von Wärme noch genießen.
Chef: kommt zu dem Platz neben der Brücke, schaut sich alles genau an, geht dann direkt auf den Bettler zu Bis morgen musst du hier weg, wir bauen hier ein neues Firmengelände hin. mit voller Begeisterung Hier unter der Brücke kommt die Durchfahrt zu den Parkplätzen hin. Es soll alles perfekt werden, da können wir so Einen wie sie hier nicht gebrauchen. Du verschreckst uns die Kunden.

Dritter Auftritt
Bettler: packt seine wenigen Sachen zusammen und steht auf Ich muss weg hier, nur wohin? Es macht keinen Sinn länger hier zu bleiben, sie werden mich hier wegscheuchen; ich brauche einen neuen Schlafplatz. Einen, wo mich keiner wegscheucht, keiner wegschickt. geht ein paar Schritte, zittert vor Kälte Und Frau Müller? Es muss ohne sie weitergehen. Nur wie? Ich muss hier weg, etwas anderes bleibt mir nicht übrig. dreht sich noch einmal um und geht...