Donnerstag, 10. Januar 2008

Epoche Sturm und Drang (Gedichte)

  • ursprünglich Titel eines Dramas von Friedrich Maximilian Klinger (1752 - 1831) (Goethe´s Freund) nach diesem Werk wurde diese Epoche genannt

1. Thema

2. Typisch für die Epoche

3. Vergleich zu einem Gedicht aus einer anderen Epoche (Expressionismus)


Mittwoch, 9. Januar 2008

1. Thema

1. Thema

allgemein:
→ lyrisches Ich rebelliert gegen Autorität und Tradition
→ Erleben und Erfahrungen werden widergespiegelt
→ die nach Freiheit strebende, widerspenstige Jugend steht im Konflikt mit den Schranken der bestehenden Weltordnung
→ handelnde Personen = Aufrührer + Verbrecher

Drama:
Hauptpersonen: Genies *(leben nach eigenen Regeln und Gesetzen; im Genie äußert sich die schöpferische Kraft der Natur = Inbegriff des Ursprünglichen, Elementaren, Göttlichen), Liebende, „Kraftkerle“ (Selbsthelfer)
→ diese rennen kompromisslos gegen die Wirklichkeit an

Schlüsselroman: „Die Leiden des jungen Werthers“ von Goethe

Gedichte:
(Goethe = Erlebnislyrik)
→ Ausdruck von Gefühlen
→ persönliche Erlebnisse werden zu allgemeinen Aussagen formuliert
→ Liebe = etwas Totales; umfasst Sinne und Seele
= persönliches Erlebnis und überpersönliche Macht

Bsp.: Prometheus (Goethe)
Thema: Lyrische Ich rebelliert gegen Götter

Dienstag, 8. Januar 2008

2. Typisch für die Epoche

Typisch für Epoche:
→ von Historismus (Geschichtswissenschaften) und Irrationalismus (Lehre oder Weltanschauung, welche die Überzeugung ablehnt, dass die menschliche Vernunft eine hinreichende Erkenntnis der Welt erlangen kann) geprägt
→ Ziel: Gefühl
→ Persönlichkeitsideal der jungen Generation ist gegen Autorität und Traditionen
→ Protestbewegung / Jugendbewegung
Protest gegen:
1. absolutistische Obrigkeiten und Adel
2. bürgerliches Berufsleben (eng und freudlos)
3. überkommene Tradition in Kunst und Literatur
→ Ideal ist nicht der Dichter, sondern das Genie*
→ Erleben und Erfahrungen wurden in individuelle künstlerische Form gebracht
→ Werke spiegeln das Lebensgefühl der Generation des Sturm und Drang wider, nicht eine Form etc.
→ wahrer Mensch = „Kraftkerl“, Selbsthelfer (Denken und Handeln sind eine Einheit)
→ Subjektivität des Menschen wird ausgelebt und in Kunst ausgedrückt (Ich = Gegenstand der Betrachtung)
→ Lyrik ist Ausdruck von Gefühlen (unlösbare Einheit = Liebe, Natur, das Göttliche und der Mensch)
→ Welt der Stimmungen und Leidenshaften
→ sie hatten ein inniges Verhältnis zur Natur (wird häufig als Symbol verwendet)
→ sie gingen mit traditionellen Regeln der Politik sehr frei um und „nahmen kein Blatt vor den Mund“
→ Kritik am feudalen System und Protest gegen herrschende Moralvorstellungen
→Stürmer und Dränger sind überwiegend aus dem Mittel- und Kleinbürgertum (von der Literatur allein konnten die nicht leben, da es an sozialer Resonanz fehlt)
→ gefühls- und ausdrucksstarke Sprache = Ausrufe, halbe Sätze usw.
→ Hauptorte: Straßburg, Göttingen, Frankfurt am Main

Sonntag, 6. Januar 2008

Prometheus von Johann Wolfgang Goethe

Bedecke deinen Himmel, Zeus,

Mit Wolkendunst!

Und übe, Knaben gleich,

Der Disteln köpft,

An Eichen dich und Bergeshöh'n!

Mußt mir meine Erde

Doch lassen steh'n,

Und meine Hütte,

Die du nicht gebaut,

Und meinen Herd,

Um dessen Glut

Du mich beneidest.


Ich kenne nichts Ärmeres

Unter der Sonn' als euch Götter!

Ihr nähret kümmerlich

Von Opfersteuern

Und Gebetshauch

Eure Majestät

Und darbtet, wären

Nicht Kinder und Bettler

Hoffnungsvolle Toren.


Da ich ein Kind war,

Nicht wußte, wo aus, wo ein,

Kehrt' ich mein verirrtes Auge

Zur Sonne, als wenn drüber wär

Ein Ohr zu hören meine Klage,

Ein Herz wie meins,

Sich des Bedrängten zu erbarmen.


Wer half mir

Wider der Titanen Übermut?

Wer rettete vom Tode mich,

Von Sklaverei?

Hast du's nicht alles selbst vollendet,

Heilig glühend Herz?

Und glühtest, jung und gut,

Betrogen, Rettungsdank

Dem Schlafenden dadroben?


Ich dich ehren? Wofür?

Hast du die Schmerzen gelindert

Je des Beladenen?

Hast du die Tränen gestillet

Je des Geängsteten?


Hat nicht mich zum Manne geschmiedet

Die allmächtige Zeit

Und das ewige Schicksal,

Meine Herren und deine?


Wähntest du etwa,

Ich sollte das Leben hassen,

In Wüsten fliehn,

Weil nicht alle Knabenmorgen-

Blütenträume reiften?


Hier sitz' ich, forme Menschen

Nach meinem Bilde,

Ein Geschlecht, das mir gleich sei,

Zu leiden, weinen,Link

Genießen und zu freuen sich,

Und dein nicht zu achten,

Wie ich!



Inhalt
Formal

Samstag, 5. Januar 2008

Inhalt

- Prometheus verkündet stolz seine Unabhängigkeit, greift "Götter" an
- Prometheus stellt Menschen Werk in den Vordergrund, Menschen haben den Göttern nichts zu verdanken
-> nur die Zeit und das Schicksal sind allmächtig
- Götter können nur existieren, weil es unmündige Menschen gibt, die an sie glauben
-> Prometheus wendet sich von den Göttern ab , wer aufgeklärt ist, begreift und vertraut seinem eigenen "Genius"(=Begriff in Sturm und Drang anders gebraucht als heute, Genius im Sinne einer schöpferischen Kraft, die angeboren ist)

Freitag, 4. Januar 2008

Formal

  • Hymne / Ode
  • 7 Strophen => keine Reime
  • lyrisches Ich spricht lyrisches Du an ( Imperativ, z.B. "Bedecke")

Zusammenfassung: Auflösung der christlichen Ordnungsvorstellungen (politische Ordnung ist miteingeschlossen), formal erkennbar an deren Rhytmen ( Zeus, Beispiel für weltliche Autoritäten)

Mittwoch, 2. Januar 2008

Vergleich
Expressionismus - Sturm und Drang
(Nachtcafé von Gottfried Benn - Prometheus von Goethe)

Expressionismus
1905 - 1925
Ziel: Menschheit will Freiheit zur Entfaltung (Schrei), Aktivismus, Abkehr von traditionellen Formen
Auflehnung gegen Beschönigung (Ästhetik des Hässlichen)
Bsp.: Prometheus
-> Personen = Instrumente (verhässlicht durch Sauf- und Rülpsgeschehen) und hässliche Attribute
-> Verdinglichung der Personen und Personifizierung der Dinge
-> Aspekt des Hässlichen
-> Autor kaum im Blickfeld außer Vers 15
Sturm und Drang
1767 - 1785
Ziel: Gefühl, Mensch steht als Individuum im Mittelpunkt, gegen Autorität und herrschende Moralvorstellungen
Ideal = Genie mit seinen eigenen Regeln und Gesetzen; in ihm äußert sich die schöpferische Kraft der Natur (inniges Verhältnis zur Natur)
Subjektivität des Menschen wird ausgelebt
Bsp.: Prometheus
-> Prometheus steht im Mittelpunkt, gegen Götter
-> viele Wörter aus dem Wortfeld Natur verwendet
-> lyrisches Ich spricht an lyrisches Du (Imperative)
-> viele rethorische Fragen